Eine genetische Mutation könnte die Ursache dafür sein, dass Labradore und Flat Coated Retriever immer hungrig sind, wie eine Studie der University of Cambridge nahelegt. Die Wissenschaftlerin Eleanor Raffan und ihr Team haben festgestellt, dass rund ein Viertel der Labradore und etwa zwei Drittel der Flat Coated Retriever eine Mutation am POMC-Gen haben. Diese Mutation führt dazu, dass die betroffenen Hunde schneller hungrig werden und daher dazu neigen, sich zu überfressen. Dies könnte erklären, warum diese Hunderassen oft als besonders verfressen gelten.
Die Studie wurde in der Fachzeitschrift “Science Advances” veröffentlicht und zeigte, wie die genetische Mutation das Verhalten der Hunde in Bezug auf Nahrung beeinflusst. 87 ausgewachsene Hunde nahmen an der Untersuchung teil, bei der sie so viel fressen durften, wie sie wollten. Es stellte sich heraus, dass sowohl Hunde mit als auch ohne die Mutation ähnliche Mengen an Futter zu sich nahmen und sich damit satt fühlten. Dies legt nahe, dass die genetische Mutation vor allem dazu führt, dass die betroffenen Hunde schneller hungrig werden, anstatt dass sie tatsächlich mehr Nahrung benötigen.
Die Ergebnisse der Studie könnten dazu beitragen, das Verständnis für das Verhalten von Labradoren und Flat Coated Retrievern zu verbessern und Vorurteile gegenüber den Besitzern dieser Hunderassen abzubauen. Oft werden Besitzer von übergewichtigen Hunden kritisiert und beschuldigt, nicht ausreichend auf die Ernährung und Bewegung ihrer Tiere zu achten. Die Forschung von Raffan und ihrem Team legt jedoch nahe, dass die genetische Veranlagung der Hunde eine Rolle bei ihrem Verhalten spielt und nicht nur die Erziehung und Pflege durch ihre Besitzer.
Die genetische Mutation am POMC-Gen könnte auch erklären, warum manche Hunde leichter zu Übergewicht neigen als andere. Indem die Wissenschaftler das Verhalten von Hunden mit und ohne die Mutation untersuchten, konnten sie feststellen, dass die betroffenen Hunde dazu neigen, sich zwischen den Mahlzeiten schneller hungrig zu fühlen und daher mehr zu essen. Dieser Effekt könnte dazu führen, dass die Hunde mehr Kalorien aufnehmen als sie tatsächlich benötigen, was langfristig zu Übergewicht führen kann.
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Die Forschung von Raffan und ihrem Team zeigt, wie wichtig es ist, genetische Faktoren bei der Betrachtung des Verhaltens von Hunden zu berücksichtigen. Die Ernährung und Bewegung der Tiere spielen sicherlich eine Rolle bei ihrer Gesundheit und ihrem Gewicht, aber genetische Mutationen können ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen. Indem wir mehr über diese genetischen Ursachen für Verhaltensweisen bei Hunden erfahren, können wir möglicherweise besser darauf eingehen und die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer geliebten Vierbeiner verbessern.